2008/09: Birnbaum und Hollerstaudn

„Birnbaum und Hollerstaudn“, Volksstück von Josef Maria Lutz

Das Stück erzählt mit Ernst und Humor von der Sehnsucht nach dem ewigen Leben in jungen Jahren, die sich in die Sehnsucht nach dem Tod als erlösendem Ende im Alter wandelt. Es spielt in vergangenen Zeiten, als ein armer Schmied mit seiner Frau ein recht tristes Leben führt. Zu seinem Überdruss werden jedes Jahr seine Birnen vom Birnbaum gestohlen. Eines Tages kommt ein seltsamer Mann, um seinen Esel beschlagen zu lassen. Zum Dank für seine Arbeit erhält der Schmied kein Geld, sondern er darf drei Wünsche äußern.

Der Schmied will reich werden, zum Schutz des Reichtums soll niemand in sein Haus kommen, außer durch das Schlüsselloch und es soll niemand mehr vom Birnbaum herunter kommen ohne die Erlaubnis des Schmieds, um so dem Diebstahl Einhalt zu gebieten. Prompt gehen die Wünsche in Erfüllung und für den Schmied brechen nun sprichwörtlich goldene Zeiten an. Und als sich sein sehnlichster Wunsch nach einem Stammhalter auch noch erfüllt, scheint sein Glück vollkommen. 

Da aber tritt der Tod in Erscheinung, der dem Glück des Schmieds ein jähes Ende setzen und ihn in die Ewigkeit geleiten will. Mit einer List gelingt es aber dem Schmied und seiner Frau, den Tod auf den Birnbaum zu locken, von dem der nun nicht mehr herunter kommt und auf dem er für unbestimmte Zeit verweilen muss.
Schließlich wird ein Pakt geschlossen, der es dem Tod erlaubt, den Baum wieder zu verlassen: Der Schmied und seine Frau werden nie sterben. Doch das ewige Leben entpuppt sich für die beiden nicht als der erhoffte Segen.